- Felsendom
- Felsendom,oktogonaler Kuppelbau mit zwei Umgängen um einen Felsen in Jerusalem, vom Kalifen Abd Al-Malik 669-692 errichtet. Der Fels fand als Stätte des Abrahamsopfers Verehrung und gehörte bereits zum Bezirk des ersten jüdischen Tempelbaus unter Salomo (10. Jahrhundert v. Chr.), der 587 v. Chr. Zerstörungen zum Opfer fiel, 516 und 20 v. Chr. Nachfolgebauten erhielt und 70 n. Chr. endgültig zerstört wurde. Die Muslime verbanden den Fels mit der visionären Himmelfahrt Mohammeds, und der Felsendom mit seiner mächtigen Kuppel (Durchmesser 20,4 m) auf vier Pfeilern und hohem Tambour mit 16 Fenstern wurde zu einem der wichtigsten Pilgerzentren des Islam. Ursprünglich war der Außenturm mit goldgrundigen Mosaiken überzogen, die heutige Fliesenverkleidung stammt aus dem 16. Jahrhundert. Beim inneren Umgang sind zwischen die vier Pfeiler je drei Säulen, beim äußeren zwischen die acht Pfeiler je zwei Säulen eingestellt. Den spätantiken Säulen und Kapitellen in byzantinisch-syrischer Tradition entsprechen große Teile des originalen Dekors mit vegetabiler Ornamentik griechisch-römischer Tradition, ergänzt von sassanidischen Motiven. Aus dem 13./14. Jahrhundert (später zum Teil erneuert) stammt der Dekor der Decken und des Kuppelinneren sowie der Schranken um die Felsplatte.
* * *
Fẹl|sen|dom, der (geh.): große Felsenhöhle.
Universal-Lexikon. 2012.